Ja ich weiß es sieht langsam nach Verfolgung aus aber ich habe noch immer nicht alle Veranstaltungen mitgemacht, die er im Programm hat.
Am 14.06. hieß es zu zweiten Mal Druidengang im Diestelbrucher Wald. Bedingt durch behördliche Unannehmlichkeiten, auf die ich noch zu sprechen kommen werde, startete er um 18 Uhr. Daniel Wahren oder auch Darlin Wagh führte eine kleine Gruppe von Interessierten wieder mit viel Spaß an der Sache in eine von vielen längst vergessene oder auch ignorierte Zeit. Vielleicht auch deswegen vergessen, weil zu dieser Zeit keine Aufzeichnungen gemacht wurden und durch mündliche Überlieferungen und dem aufkommenden Christentum vieles verloren ging. Auch wenn vieles, was heute noch Gang und Gebe ist, seine Wurzeln in dieser Zeit um 1500 v. Chr. hat. In dieser Zeit war es auch, dass der Jäger und Sammler sesshaft wurden in dieser Region. Andern Orts war dies wohl schon früher der Fall aber wir wissen ja alle, dass in Lippe die Uhren etwas langsamer gehen (das merkt man vor allem an Ampeln, beim Wechsel von Rot auf Grün und dem damit verbundenen Losfahren der Wagen. Aber das ist eine andere Geschichte).
In dieser Zeit war es den Menschen schon ein Bedürfnis Stätten für ihre Toten zu errichten, denn neben den Göttern, die die Geschehnisse der Natur lenkten, waren es vor allem die Ahnen, die über die Menschen gewacht haben und die man in Zeiten der Not auf um Rat und Beistand bat. Diesen gab man natürlich auch Grabbeigaben, von denen allerdings nicht viele die Zeit überdauert haben. Sei es durch Umwelteinflüsse oder Grabräuber. Das von uns besuchte Hügelgrab war auch ein rekonstruiertes Grab, welches auf den Resten des eigentlichen Grabes wieder errichtet wurde.
Eine weitere Station der Zeitreise war ein Bodendenkmal zu Ehren der Geister des Wassers. Es muss zumindest so gewesen sein, denn hier hat der führende Druide ein Lied zu Ehren der selbigen Geister angestimmt. Es handelt sich dabei um Steine, die in einer gr0ßen U-Formation angeordnet sind. Die Steinformation an sich war schon sehr interessant, vor allem wenn man bedenkt wann diese errichtet wurde.
An dieser Stelle kam uns allerdings ein etwas unangenehmes Exemplar der Gattung Jaegerus Pachterus Maximus kurzzeitig dazwischen und meinte mit schlechter Laune wir seien schon auf Abwegen von der eigentlich genehmigten Route. Dieses Exemplar spürte aber offensichtlich aufkeimende Feindschaft ihm gegenüber und lenkte dann ein man dürfe ja ein paar Schritte abseits des Weges kurz machen aber nicht zu weit, denn man würde ja das Wild stören. Bleibt nur die Frage offen wer mehr stört. Eine kleine Gruppe gesitteter Geschichtsinteressierter oder ein Jäger, der mit seinem Allrad-Wagen durch den Wald fährt und darauf baut, dass genügend Wild nachgezüchtet wird, um seine Mordlust zu befriedigen. War das jetzt etwa zu parteiisch? Na gut dann sei hier noch ein anderer Störfaktor genannt: die Abholzungsmaschinen, die im Auftrag des Landesverbandes Lippe massenweise Bäume fällen, um eine zugesicherte Menge an Holz liefern zu können. Aber wahrscheinlich stören diese auch nicht das Wild.
Die letzte Station der Reise, bevor die Rückwanderung zum Startpunkt angetreten wurde, war der Opferstein. Hier wurden mit großer Wahrscheinlichkeit Menschen- oder sonstige Opfer dargebracht, um die Götter zufriedenzustellen. Offenbar gab es aber an dem Tag keinen Grund für die Mildestimmung der Götter, denn es wurde niemand geopfert. Der Opferstein selbst war ebenfalls eine imposante Erscheinung, die die Wichtigkeit einer solchen Stätte zu der Zeit deutlich macht.
Die gesamte Führung über hat ein Bekannter/ Freund von Daniel Wahren noch viele interessante Informationen erzählt zu den einzelnen Fundorten.
Mir bleibt an dieser Stelle bleibt mir nur noch ein dickes Dankeschön für den tollen Ausflug in die Vergangenheit an Daniel zu richten und natürlich auch dem geneigten Leser diese oder auch eine andere Führung wärmstens zu empfehlen. Es lohnt sich wirklich. Infos findet Ihr wie gewohnt auf dieser Seite: http://www.stadtgang-detmold.de/
Ein paar kleine Impressionen habe ich auch wieder mit meiner Kamera eingefangen. Viel Spaß beim Betrachten der Bilder.