Gaukler und Sänger

Das Mittelalter war eine Zeit voller Kämpfe und Kriege, eine Zeit der Kirche, die größten und bekanntesten Dombauten und Kirchen entstanden in dieser Epoche, eine Zeit der gesellschaftlichen Abgrenzung von Bauern, Handwerkern, Kaufleuten und Adel und natürlich der Kirchenmänner.

Die Zeit der Gaukler und Sänger

Aber egal ob nun einfaches Volk oder Adel, sie alle brauchten Unterhaltung und Entspannung und da spielten die Gaukler und Sänger eine nicht unerhebliche Rolle. Sie standen in der Gesellschaftsordnung des Mittelalters außerhalb der Stände. Manchmal war ihnen auch etwas negatives angehaftet, denn nicht von ungefähr kommt die Bezeichnung „einem etwas vorgaukeln“ von Gauklern. Sie eigneten sich manchmal auch mit unlauteren Taschenspielertricks fremdes Eigentum an.

Auf vielen Festen waren Gaukler anzutreffen

Auf Jahrmärkten, bei Banketten, Hochzeitsfeiern und bei Kirchenfesten waren Gaukler und Sänger sehr oft anzutreffen bzw. ein Jahrmarkt ohne Gaukler und Sänger oder auch ganzen Musikgruppen war einfach für die Bevölkerung nicht vorstellbar. Gaukler und Sänger waren auch am Hofe mancher Adligen anzutreffen. Sie boten die Zerstreuung, die erwünscht war, mit Zauber- kunststückchen, Artistik, Tänzen, Akrobatik, Clownereien, Puppenspielereien, Komödien, Feuerspucken, Jonglieren und kessen Liedtexten sowie mit romantischen Liebesliedern usw.

Gaukler als Heiler und verehrte Sänger

Zu den Gauklern, die im übrigen als fahrendes Volk unterwegs waren, gehörten zum Beispiel auch Heilkundige ohne Arztpraxis, die so genannten Wanderprediger mit spezieller göttlicher Sendung.
Manchem Gaukler und Sänger eilte sein Ruf voraus und sie hatten ihre „Fangemeinde“, wie die Stars von heute. Man erwartete voller Ungeduld und Begeisterung ihr Kommen, was durch Mundpropaganda vorab angekündigt wurde.
Natürlich waren die Gaukler und Sänger, die am Hofe auftraten, besser angesehen, als die Gaukler und Sänger des einfachen Volkes.

Gaukler – Die Kabarettisten des Mittelalters

Die einfachen Sänger des Mittelalters trugen mitreißende Lieder dem Volke und auch dem Adel vor, teils mit überaus deftigem Humor, teils als Abrechnung mit der Obrigkeit. Sie sind nicht zu verwechseln und zu vergleichen mit den adligen Minnesängern, die teilweise bis in die heutige Zeit berühmt und bekannt sind wie etwa Walther von der Vogelweide. Ihr Liedgut, die Minne, waren Texte voller Liebe, Romantik und Verehrung.