Die Kreuzzüge im Mittelalter

Die Ära der Kreuzzüge, oder auch Ostkreuzzüge genannt, begann im Jahre 1095 und endete mit der Eroberung von Akkon im Jahre 1291. Sie fand ihren Anfang als Papst Urban II. im Jahre 1095, anlässlich einer Bitte des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos um militärische Unterstützung gegen die Seldschuken, zur Befreiung Jerusalems und des Heiligen Landes aufrief. Neben der Befreiung des Heiligen Landes waren außerdem die Gräueltaten der Muslime gegen Christen ein weiterer Grund zu diesem Aufruf. Die Eroberung Jerusalems gelang im Jahre 1099 woraufhin vier Kreuzfahrerstaaten gegründet würden, das sogenannte Outremer.

Der Begriff des Kreuzzuges

Der Begriff „Kreuzzug“ wurde erst ab dem 13. Jahrhundert verwendet. Davor sprach man von „bewaffneten Pilgerfahrten“ oder auch von „bewaffneten Wallfahrten“. Dies kann dadurch begründet werden, dass sich nicht nur Ritter sondern auch Kleriker und Menschen aus dem Volk ins Heilige Land begaben. Viele der Ritter und Pilger kamen schon auf dem Weg ins Heilige Land durch Hunger, Krankheit und Überfälle ums Leben.

Insgesamt gab es historisch betrachtet 7 Kreuzzüge, die laut Definition wirklich als solche bezeichnet werden können. Andere Militäraktionen in dieser Zeit bis in die heutige Zeit wurden ebenfalls als Kreuzzug bezeichnet, was allerdings eine Zweckentfremdung des Begriffes darstellt.

Die 7 eigentlichen Kreuzzüge lassen sich zeitlich wie folgt datieren:

  • Erster Kreuzzug: 1096 – 1099
  • Zweiter Kreuzzug: 1147-1149
  • Dritter Kreuzzug: 1189 – 1192
  • Vierter Kreuzzug: 1202 – 1204
  • Fünfter Kreuzzug: 1217 – 1229
  • Sechster Kreuzzug: 1248 – 1254
  • Siebter Kreuzzug: 1270 – 1272

Änderung der Motive der Kreuzzüge

Im Laufe der Zeit wurden die Kreuzzüge immer mehr von wirtschaftlichen Motiven angetrieben. So wurden auch kriegerische Aktionen gegen Handelsgegner durchgeführt, die im Nahen Osten angesiedelt waren. Auch wurden mit der Zeit aufgrund verlorener und sinnloser Schlachten die Kritiker der Kreuzzüge immer zahlreicher, die bei ihren Argumentationen häufig auf Bibeltexte verwiesen, was den christlichen Hintergrund der Kreuzzüge ad absurdum führte. Die Kirche reagierte mit der Erhöhung der Ablässe für das Beiwohnen bei Kreuzzugspredigten, um das mangelnde Interesse an den Kreuzzügen auszugleichen.