Ich folgte, wie bereits schon im letzten Beitrag angekündigt, mit ein Paar Freunden dem ruf der Highland Games der unsere stählerne Kutsche direkt nach Lüerdissen führte. Die dunklen Wolken am Himmel verhiessen nichts Gutes, was sich im Laufe des Nachmittags noch mehrfach bestätigen sollte.
Auf dem Platz angekommen galt meine Suche erstmal nach dem angekündigten großen Lager der Freyen Soeldner zur Lippe e.V. Ich muss gestehen, dass mein erster Gedanke war „Wie, das ist alles?“. Laut Plakat sollte das Lager eine Fläche von 2000 m² einnehmen… ein Druckfehler? Nein wir mir später mitgeteilt wurde eher ein Mißverständnis meinerseits. Naja nobody is perfect.
Wir bestaunten erstmal den ersten Highland-Wettkampf bei dem sich meist Kinder versuchten mit Hilfe eines Beutels gegenseitig von einem Baumstamm runter zu hauen. Nun ging es erstmal ans inspizieren des Lagers, weshalb ich ja auch eigentlich gekommen bin. Die einzelnen Zelte waren relativ schnell abgeklappert. Es gab einige Spiele, an denen man für einen kleinen Obolus teilnehmen konnte. Da waren zum Beispiel Axtwerfen und Armbrustschiessen, bei denen man ein gutes Händchen und Auge beweisen musste. Man konnte ausserdem Waffen und Rüstungen des Mittelalters begutachten und sogar unter den fachmännischen Augen eines Vereinsmitgliedes auch selbst ausprobieren. So kam es nicht selten vor, dass man ein paar Jungs mit Panzerhandschuch und Schwerten beobachten konnten, denen ein vorsichtiger Umgang mit dem Schwert gezeigt wurde. Und bevor sich irgendwelche über-besorgten Menschen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen sei noch gesagt es lief alles sehr vorsichtig ab und die Jungs waren zu keiner Zeit unbeaufsichtigt dabei.
Wer Hunger hatte konnte entweder etwas normales wie Kaffee, Kuchen und Wurst bekommen oder auch versuchen ein leckeres Stockbrot zu backen und natürlich auch zu verzehren.
Im Verlauf des Aufenthaltes erfuhr ich, dass die Veranstaltung relativ kurzfristig für die Söldner kam, was ein Grund für die geringere Präsenz des Vereins war. Der andere war die Mittsommerwende, die an dem Wochenende stattdand und von vielen natürlich an anderen Orten gefeiert wurde.
Ich werde die Veranstaltung nächstes Jahr auf jeden Fall wieder besuchen, um zu sehen ob das Mittelalterdorf ein wenig oder ein wenig mehr gewachsen ist. Aber wenn das Ganze Fest um mindestens eine Woche verlagert wird steht dem glaube ich nichts im Weg.