Ernährung im Mittelalter

Die Ernährung des Mittelalters ist gekennzeichnet von vielen Eigenheiten und speziellen Merkmalen. Sie ist immer wieder ein Ausdruck der sozialen, kulturellen, politischen und technischen Veränderungen dieser Epoche. Bestechend waren insbesondere die Unterschiede in der Ernährung zwischen den verschiedenen Volksschichten.

Brot als Hauptnahrungsmittel

Grundnahrungsmittel stellt das Brot dar, welches aus unterschiedlichen Getreidesorten gebacken wurde. Es wurde zu fast allen Speisen gereicht und war mehr oder weniger auch das Hauptnahrungsmittel der Armen, wenn es denn vorhanden war. Eine Vielzahl an Nahrungsmitteln, welche die Natur bereit stellte, wurde roh verzehrt. Dennoch war es üblich, Speisen durch Kochen, Braten, Backen und Rösten herzustellen und Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Fleisch und Fisch genießbar zu machen.

Kochen und Konservieren der Nahrungsmittel

Das Kochen erfolgte auf ebenerdigen Feuerstellen. In reichen Häusern besaßen die Menschen dazu höhere, ofenähnliche Kochstellen und Kamine. Die Nahrungsmittel wurden dabei vorwiegend in einem einzigen Topf gargekocht. Fleisch konnte zur Ernährung zubereitet werden, wobei vielfach die aufgespießte Variante benutzt wurde. Neben dem frischen Essen wurden zur Ernährung Nahrungsmittel für den späteren Verzehr in Winter- oder Notzeiten haltbar gemacht. Dabei wurden spezielle Konservierungsmöglichkeiten benutzt. Es handelte sich um das Trocknen, das Räuchern und das Einsalzen. Je nach Art der Nahrungsmittel wurde das geeignete Verfahren angewendet. Natürlich wurden Speisen für die Ernährung vor dem Verzehr und direkt während der Zubereitung entsprechend gewürzt, wenn Gewürze, insbesondere Salz, zur Hand waren. Hervorzuheben ist, dass in dieser Epoche besonders die Bauern sehr scharf aßen. Der Grund dafür war das Überdecken von unangenehmen Beigeschmäckern und der vermehrte Einsatz von Kräutern, denen Heilkräfte zugeschrieben wurden.

Die Gelage des Mittelalters

Im Mittelpunkt des Essens und Trinkens stand neben Wasser der Wein, welcher überwiegend höher gestellten Personen und Mönchen zugute kam.
Beispielhaft für die Ernährung im Mittelalter waren große Gelage und Festessen, an denen Ritter und Adlige teilnahmen. Die Mengen an Fleisch, frischem Obst und Gemüse waren nötig, um den Hunger und enormen Energiebedarf der Männer zu decken. Dabei nahmen die Essensgelage derartige Ausmaße an, dass das Speisenangebot exklusiv und übermäßig war. Diese Gelage galten häufig dazu, um die Macht und den Reichtum zur Schau zu stellen. Dahingegen begnügte sich das Volk teilweise mit den Resten. Sehr kostbar waren Milch, Getreide und Zucker für die Ernährung. Obst und Gemüse ernteten die Menschen selbst in kleinen Gärten. Fleischsorten, wie Hühner- und Ziegenfleisch und etwas Wild zierte den Speisezettel der Armen.