Geschichte des Mittelalters

Die Geschichte des Mittelalters erstreckt sich über einen Zeitraum von 1000 Jahren. Zwischen 500 und 1500 nach Christus ist diese Epoche angesiedelt und wird dabei in drei Zeitphasen eingeteilt:

  • Frühmittelalter
  • Hochmittelalter
  • Spätmittelalter

Das Frühmittelalter

Das Frühmittelalter ging dabei bis etwa zum Anfang des 5. Jahrhunderts und beinhaltete vor Allem die Epoche der Merowinger und Karolinger. Ihm vorweg ging der Zeitraum der Völkerwanderung, welche in der Geschichte als Ende der Antike und Bindeglied zwischen diesen Epochen bezeichnet wird. In dieser Zeit fanden entscheidende Entwicklungen statt, die Europa fortan veränderten. Der Kontinent wird weitestgehend christianisiert und das römische Reich wird durch andere Großreiche wie die Franken ersetzt. Der Höhepunkt der fränkischen Epoche stellt dabei die Krönung des römischen Kaisers Karl des Großen durch den Papst im Jahr 800 dar. Jedoch zerfällt sein Reich bald darauf schon wieder und aus ihm werden die beiden Mächte Frankreich und das Heilige römische Reich deutscher Nation. Andere Völker gewinnen an Macht hinzu und überfallen vermehrt ihre Nachbarn. Zu ihnen gehören die Wikinger, ab etwa 800 nach Christus und die Magyaren. Beide werden im Laufe der Geschichte zu einer Gefahr für Mittel- und Westeuropa, aber auch teilweise zu wichtigen Handelspartnern. Die Einfälle der Wikinger in England sorgen für die Bildung diverser kleinerer Königreiche, aus denen später England entsteht.

Das Hochmittelalter

Das Hochmittelalter begann mit dem 10. Jahrhundert und wird bis in der Geschichte bis etwa 1250 datiert. In dieser Zeit war es vor Allem das Rittertum, das römisch-deutsche Kaiserreich, das Lehnswesen und der Minnesang, der seine Blüte erlebte. Es war das Zeitalter der Staufer und vor ihnen der Salier und Ottonen. Die Bevölkerung wuchs und die einzelnen Staaten erlangten mehr Macht. Sowohl das Handwerk, als auch der Handel wurden von diesen gefördert und Bildung war nicht mehr nur der Kirche vorbehalten. Aber die bekanntesten Ereignisse dieser Zeit waren unumstritten die Kreuzzüge, die hunderttausenden das Leben kosteten bei dem Versuch die geheiligten Stätten vor den Moslems zu bewahren. Die Kirche spaltete sich während des Hochmittelalters und eine Zeitlang gab es zwei Päpste. Neue Königreiche entstanden und die Mauren begannen mit der Eroberung der iberischen Halbinsel, die erst einige Jahrhunderte später wieder vertrieben werden können.

Das Spätmittelalter

Das Spätmittelalter schließlich ging von etwa 1250 bis zum übergang in die Neuzeit um 1500 rum. Das Bürgertum erlebte nun seinen Aufstieg und mit ihm die Städte und die Geldwirtschaft. Byzanz hingegen erlag langsam seinem Untergang und die Mauren wurden bei ihrem Vormarsch auf der iberischen Halbinsel gestoppt. Die letzte Festung der Kreuzfahrer in Akkon ging verloren und die Päpste verloren langsam immer mehr ihrer Macht. In der Geschichte wird als schlimmste Katastrophe dieser Epoche die Pest bezeichnet, die im 14. Jahrhundert fast die Hälfte aller Europäer auslöschte. Auf Grund dieser Entvölkerung gewann das Bürgertum immer mehr an Macht und das Rittertum verschwand immer mehr. Zugleich begann der 100-jährige Krieg zwischen Frankreich und England. Doch gab es auch positive Entwicklungen in der Geschichte des Hochmittelalters. So war die Wirtschaft im Aufschwung und neben Städtebunde, wie die Hanse, entstanden erste Monopole wie die Fugger, Welser und Medici. Auch die Kunst und die Wissenschaft waren erneut auf dem Vormarsch und die ersten Universitäten wurden gegründet. Ihre Entwicklung legte schließlich den Grundstein für die spätere Renaissance und dem übergang in die frühe Neuzeit.